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Der Traum vom eigenen See Der
Churer Seeverein und die ETH Zürich haben gestern ein Grobkonzept für
eine Wasserlandschaft auf dem Rossboden zwischen Chur und Felsberg
präsentiert.
Von Flurina Maurer
Der
Churer Seeverein wurde im Oktober 2004 gegründet mit dem Ziel, im Raum
Chur einen künstlichen See und ökologische Lebensräume als
Naherholungsgebiet und Freizeitanlage für die Churer Bevölkerung und
ihre Gäste zu verwirklichen. Seitdem wurden verschiedenste Ideen für
eine Wasserlandschaft auf dem Rossboden / Rheinsand entwickelt. Zudem
ergab eine Studie zur technischen Machbarkeit, dass die
Wasserlandschaft Chur unter Einhaltung der Anforderungen des
Hochwasser- und Gewässerschutzes möglich sei. An der gestrigen
Medienorientierung wurde das Landschaftskonzept «ChuRivages»
vorgestellt, das von einer Studentengruppe unter der Leitung von
Christophe Girot, Professor für Landschaftsarchitektur ETH Zürich,
erarbeitet wurde. Dabei zeigte sich Girot optimistisch: «Wir sind zu
dem Schluss gekommen, dass ein See auf dem Rossboden-Areal nicht nur
möglich, sondern auch wünschenswert ist.» So biete der Rossboden ein
«fantastisches Potenzial» für eine Wasserlandschaft. Die Leitidee des
Konzepts ist das Potenzial des «wenig sichtbaren» Rheins. Dieser soll
durch eine Flussaufwertung näher an die Stadt gerückt werden und ein
breiteres Bett erhalten. Am neuen Rheinlauf soll ein attraktives
Stadtquartier mit durchmischter Wohn- und Gewerbenutzung entstehen. Der
geplante See – in etwa so gross wie der Davoser See – soll sich entlang
des Fusses des Calandas erstrecken und neue Wassersport- und
Freizeitaktivitäten ermöglichen. Zudem sollen Auenlandschaften und
Naturschutzgebiete einen geeigneten Lebensraum für Vögel und andere
Tierarten bereithalten.
Aller Anfang ist schwer
Bis
es aber so weit ist, gilt es noch zahlreiche Hürden zu überwinden. Zum
einen wäre da das Militär, das den Rossboden als Infanterie-Waffenplatz
nutzt – und dies mindestens noch bis 2011. Weiter muss abgeklärt
werden, ob die Trinkwasserversorgung sowie der Hochwasserschutz trotz
Wasserlandschaft gewährleistet werden können. Was die Kosten betrifft,
so seien diese zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bezifferbar. «Bis
zum Jahresende wollen wir das Konzept 'ChuRivages' für eine breite
Vernehmlassung in der Öffentlichkeit nutzen und weitere Spezialisten
befragen», informierte Anna Ratti, Präsidentin Churer Seeverein, über
das weitere Vorgehen des Vereins.
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