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2011: Ende Feuer auf dem Rossboden
Zur
Berichterstattung über den Behörden- und Pressetag «Das Militär bleibt
Chur noch lang erhalten» und «Militär baut auf Standort Chur» im BT vom
Samstag, 27. Oktober.
Wie der Samstagpresse entnommen werden
konnte, kündigte der neue Waffenplatzkommandant, Oberst Bellwald, mit
der den Offizieren gerne anhaftenden Selbstüberschätzung an, das
Militär werde sich auch nach 2011 nicht aus Chur zurück ziehen.
Genug vom unnötigen Lärm
Da
könnte er die Rechnung ohne die Churer Bevölkerung, die schon lange
genug vom unnötigen Lärm auf dem Rossboden hat, gemacht haben. Die
Militärs haben wohl noch immer nicht zur Kenntnis genommen, dass der
Waffenplatz Rossboden nur mehr kurzzeitig geduldet wird, längstens bis
zum angekündigten Planzeitraum bis 2011. Darüber hinaus ist der
Schiesslärm kein Thema mehr. Wozu auch. Bis im Jahr 2011 wird wohl auch
der letzte kalte Krieger bemerkt haben, dass ein konventionell
geführter kriegerischer Konflikt in der Schweiz undenkbar ist, zumal in
Europa weit und breit keine Angriffsarmee mehr besteht, gegen die die
in Chur ausgebildeten Infanteristen eingesetzt werden könnten.
Geld besser investieren
Auch
die angeblichen Investitionen von 50 Millionen und die Wertschöpfung
aus der Stationierung der Truppen sind ein Klacks gegen die
Wertschöpfung, die aus einer Umnutzung des Rossbodens und des
Kasernenareals gezogen werden könnten. Der Bund würde statt in
überholte militärische Infrastrukturen das Geld gescheiter in den
Ausbau der Verkehrsträger (Zugverbindungen Chur-Zürich und Chur-St.
Gallen) investieren, von denen unsere Region weit mehr profitieren
würde als von erneuerten, für die breite Bevölkerung völlig unnützer
Kasernen- und Waffenplatzarealen.
Übung für Genietruppen
Abgesehen
davon ist es eine Frage der Zeit, wann die Politik den Unsinn einer
konventionellen bewaffneten Milizarmee angesichts der tatsächlichen
Bedrohungslage durch Naturkatastrophen, Migrationsströme und
befürchteten Terrorismus erkennt, und die heutige Armee zwingt, sich
den Bedürfnissen anzupassen. Dabei braucht es weder Infanterie noch
Panzerabwehrwaffen, aber auch keine neuen Kampfjets, sondern mobile
Polizeieinheiten mit Helikoptern und Genietruppen mit Baggern, die
gleich beim Aushub des Churersees trainieren könnten. Es
bleibt dabei: 2011 ist Ende Feuer auf dem Rossboden, auch wenn Oberst
Bellwald als Berufsoffizier natürlich eine Duchhalteparole verkünden
muss. Wir Churer werden jedoch alles daran setzen, damit es endlich
Ruhe gibt. Reto A. Lardelli SVP-Gemeinderat
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