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9. August 2006, Bündner Tagblatt
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Nicht nur Chur träumt

In Chur haben Träume von einem See vor einigen Monaten neuen Auftrieb erhalten. Doch damit die Sehnsüchte vom Badespass im kühlen Nass wahr werden, müsste sich die Armee vom Waffenplatz Rossboden zurückziehen.

«Wir wollen nicht als diejenigen dastehen, die das Militär vertreiben möchten», stellt der Churer FDP-Grossrat Bruno W. Claus klar, der im Oktober 2004 zu den Gründungsmitgliedern des Churer Seevereins gehörte. Tatsache sei aber, dass die Armee nicht mehr der verlässliche Partner von früher sei. Es was sogar die Armee, die dem Verein mit Exponenten aus allen Parteien Auftrieb gab. Das neue Stationierungskonzept verärgerte die Kantons- und die Churer Stadtbehörden wegen der Abbaupläne zeitweise dermassen, dass schon mal laut über eine andere Nutzung des Waffenplatzes RossbodenSeeträume in Chur sind so alt wie die Stadt selbst, sagt Claus. Heisse und trockene Sommermonate lassen Churerinnen und Churer immer wieder von einem See träumen. Im Stadthaus war das Thema See zwar noch nie ein Regierungsgeschäft. Stadtrat Martin Jäger bezeichnete die Idee auf Anfrage aber als «interessant und clever».
Chur ist nicht die einzige Stadt, in der von einem See geträumt wird. In Winterthur wurden vor rund sieben Jahren Träume von einem künstlichen Badesee an der Urne bachab geschickt. Kosten von 15 bis 20 Millionen Franken bei leeren Stadtkassen schreckten die Stimmberechtigen von der Unterstützung einer entsprechenden Volksinitiative ab.
In Chur läuft gar nichts mit dem See, solange das Militär auf dem Rossboden übungshalber schiesst. Nicht weniger als 65 Hektaren des Geländes, wo die Seenlandschaft einst zu stehen käme, gehören dem Bund. Und es klingt wenig verheissungsvoll, wenn Jäger sagt: «Wir haben vom Bund als Eigentümer das Signal erhalten, dass der Waffenplatz Chur für die Armee ideal sei.» Das ficht Claus nicht an. Wenn sich die Armee eines Tages trotzdem zurückzieht, soll die Idee so weit entwickelt sein, dass man um ein Projekt Seenlandschaft nicht mehr herumkommt. «Wir arbeiten an einem Generationenprojekt, da sind die Eigentumsverhältnisse noch nicht so relevant.»
Der nächste Schritt ist eine Studie über die technische Machbarkeit. Nächsten Frühling sollen die Resultate vorliegen. Mindestens bis dahin können Churer weiterhin von ihrem See träumen. nachgedacht wurde.

   
       
     
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