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17. Dez. 2004, SO Glarus
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... oder doch lieber Surfen und Segeln?

In Chur wird über die Schaffung eines künstlichen Sees diskutiert: Auf dem  Rossboden ist eine grosse Wassererlebnislandschaft geplant. Ein Verein sowie Maturanden präsentieren ihre Vision.

VON MICHA WERNLI

Es könnte kaum gegensätzlicher sein. Während über die Zukunft des Waffenplatzes und den damit verbundenen Arbeitsplätzen diskutiert wird (siehe oben), präsentierte gleichzeitig der neu gegründete Churer See-Verein seine Vision: Auf dem Churer Ross- boden wie auf dem umliegenden Gelände soll eine Seelandschaft entstehen.
Was schon mehrmals gedacht und auch schon geplant wurde, soll endlich Tatsache werden. «Ein See zum Baden, Surfen und Segeln in Kombination mit einer Wassererlebnislandschaft, wie sie in der Schweiz kaum vorzufinden ist», sagte Vereinspräsidentin Anna Ratti am Mittwoch vor den Medien. Das Naherholungsgebiet an beiden Ufern des Rheins soll den Leuten aus der Region und ihren Gästen für ihren Freizeitaktivitäten dienen und Tieren und Pflanzen natürliche Lebensräume bieten.

Machbarkeit prüfen

Der Verein setzt sich aus Aktiv- und Passivmitgliedern zusammen. Im Vorstand Einsitz genommen haben etwa auch ein FDP-Grossrat oder der Churer Gemeinderatspräsident Reto A. Lardelli.
Nachdem der Verein eine Wunsch- und Ideenliste zusammengetragen hatte, sind nun mit den Hochschulen ETH und HTW sowie mit einzelnen Fachpersonen Kontakte geknüpft worden, um die Grundlage für eine innovative Machbarkeitsstudie zu erarbeiten. Dabei sollen verschiedene Varianten geprüft werden. Zudem ist eine Zusammenarbeit mit eidgenössischen, kantonalen und städtischen Behörden geplant. Das Projekt sei eine einmalige Chance für Chur, die eine grosse touristische Wertschöpfung generieren könne. Der Verein schätzt die mögliche Verwirklichung des Sees auf zehn bis 20 Jahre.

Die Vision der Schüler

Gedanken über einen See in Chur machen sich seit längerem auch Schülerinnen und Schüler der Mittelschulen Davos und Schiers, die ebenfalls vorgestern vor den Medien ihre eigene Visionen vorstellten. Ziel ihres Projekts ist der Bau eines so genannten Puffersees als Massnahme zur Schwallminderung im Alpenrhein. Dies sei darum nötig, weil das Turbinenwasser zur Energiegewinnung der Speicherkraftwerke in den Rhein gelange und den Wasserstand und die Strömung erhöhe, schreiben die Maturanden. Dies führe zu Pegelschwankungen, die «stark negative Auswirkungen auf den Lebensraum Fluss» hätten.

Die westliche Seeseite des Rheins würde ein Biotop einnehmen, in dem möglichst viele unterschiedliche Tiere einen geeigneten Lebensraum finden sollen, wie es im Projektüberblick heisst.

Der östliche Teil des Sees, auf dem heutigen Waffenplatz, soll dem Tourismus offen stehen. «Hier soll gesegelt, getaucht, gebadet und gesurft werden.» Ausserdem sei eine Strandanlage geplant mit Einrichtungen wie Imbissmöglichkeit und Surfschule.

Durch einen Druckstollen hinter dem Seeablauf, durch den konstant ein gewisses Volumen Wasser nach Mastrils fliesse, könne der Rheinpegel auf einen sinnvollen Stand reduziert werden, so die Maturanden. Der Druckstollen müsse zusätzlich die Menge Wasser abführen, die kurze Zeit später von der Plessur in den Rhein fliesse. Dabei böte sich die Möglichkeit zur Energiegewinnung durch ein Wasserkraftwerk.

   
       
     
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