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17. Sept. 2005, Bündner Tagblatt
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Stadtgalerie

«Das sind Modelle des 21. Jahrhunderts»

Der Churer See-Verein sorgt weiter für Gesprächsstoff: Mit Unterstützung der ETH Zürich haben die Visionen für Wasserlandschaften auf dem Rossboden Gestalt angenommen.

Von Norbert Waser

Der Churer Seeverein hat einen prominenten Supporter gefunden: ETH-Professor Christophe Girot hat mit seinen Studenten im Sommersemester im Rahmen eines Entwurfs in Landschaftsarchitektur das Thema «Wasserlandschaften – Visionen für den Churer Rossboden» aufgegriffen. Das Resultat kann nun in der Stadtgalerie im Rathaus bestaunt werden. Girot zeigte sich an der Vernissage von der Idee begeistert und attestierte ihr Potenzial. «Das sind Modelle des 21. Jahrhunderts», so sein Kommentar zu den Arbeiten der Studenten, dies auch mit Blick auf die aktuellen Ereignisse im Zusammenhang mit Hochwasser.

Kreative Ansätze

Die Studentinnen und Studenten, die ihre Projekte gestern selber vorstellten, gingen das Thema sehr unterschiedlich an. «Das Wort See haben wir dabei bewusst nicht in den Mund genommen», sagte Projektleiterin Martina Voser, selbst eine Churerin. Es galt unter Einbezug von Flusswasser, Grundwasser, Meteorwasser und Abwasser neue Wasserlandschaften zu gestalten. Dabei galten die Entwurfsrichtlinien, dass der gesamte Aushub auf dem Gelände verbleiben und dort gestalterisch verwendet werden musste. Auch der Wasserlauf musste ausschliesslich durch Gravitation bestimmt werden, es durften also keine Pumpen eingesetzt werden.
Die Resultate bergen viele kreative Ansätze. So sieht beispielsweise das Projekt «Moving Waterscape» drei von Grundwasser gespiesene Wasserflächen vor. «Aufweiten» nennt sich jenes Projekt, das den Flusslauf des Rheins in eine Insellandschaft verwandeln möchte. Mit unterschiedlichen Höhen und Terassierungen arbeiteten die Studenten bei den Entwürfen «Landschaftsfluss», «Rossstufen» und «Waterpuzzle».

Nun eine Machbarkeitsstudie

Die Projekte seien als sich stetig weiterentwickelnde und verändernde landschaftsarchitektonische Entwürfe zu verstehen. Sie sollen «Stadt und Natur zusammenbringen», sagte Professor Girot, der eine weitere Begleitung der Visionen des Churer See-Vereins in Aussicht stellte. Bruno W. Claus vom Vorstand des See-Vereins bezeichnete die Projekte als «ersten Wurf zum Umsetzen der Visionen». Als nächstes soll nun eine Machbarkeitsstudie folgen. Das weitere Vorgehen sei aber noch völlig offen. «Für eine Volksinitiative für einen Churer See ist es wohl noch zu früh», meinte er schmunzelnd. Die Ausstellung in der Stadtgalerie dauert bis zum 30. September, zur Finissage gibt es eine Podiumsdiskussion (Calvensaal 20.15 Uhr).
Öffnungszeiten: Mo-Fr 14-19, Sa/So 11-16 Uhr

   
       
     
Zum Blog des Churer Seevereins